Zum Bau von Aquarienanlagen

Einleitung
Bau eines Aquariums
Gestelle
Luftzufuhr
Wasserwechsel
Langer Schlauch
Wasserzulauf über Rohrsystem
Wasserablauf mit Abwasserrohren
Wasserablauf mit Hahn


Einleitung

Aquarienfische zählen zu den am meisten gehaltenen Haustieren. Entsprechend oft wird zu so genannten Aquariensets gegriffen oder gleich - evt. nach Beratung durch einen Aquarienfreund oder den ortsansässigen Aquarienverein - etwas Gescheites sprich ein großes Aquarium mit sinnvollem Zubehör gekauft. Bei dieser Gelegenheit erfährt der neue Liebhaber wenig von der Gefahr, der er sich aussetzt: Ein Aquarium kommt selten allein!

So ein neues Aquarium wird oft sehr intensiv gepflegt. Dies wirkt sich auf die Insassen nicht immer vorteilhaft aus. Das Bedürfnis nach Reinheit kann die Fische stören, wenn allzu viel an den Wasserwerten geschraubt wird oder ständig Wasser gewechselt wird. In der Regel können sich die Flossenträger jedoch über die Zuwendung freuen und deshalb bleibt Nachwuchs meist nicht lange aus. Prompt stellt sich die Frage: Sollen wir die Jungfische auffressen lassen? Die Antwort kommt meist prompt: Nein! Schnell ist das nächste Aquarium gekauft und das nächste, und das nächste...

Schnell werden es viele Aquarien

Spätestens beim nächsten Wasserwechsel stellt sich die Frage, ob die Arbeit nicht erleichtert werden könnte und ob es nicht Einsparmöglichkeiten für das Betreiben dieser Aquarien gibt. Der Gedanke für den Bau einer Aquarienanlage ist geboren. Ich möchte an dieser Stelle etwas von meinen eigenen Erfahrungen weitergeben und gleichzeitig einen Blick über den Zaun, sprich meist in die Keller befreundeter Aquarianer werfen.

Bau eines Aquariums

Von Zeit zu Zeit fehlt ein Aquarium. Was läge näher, als ein solches Becken in den genau passenden Maßen selbst zu bauen. Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Ich habe selbst einige kleinere Aquarien für Apistogramma-Arten geklebt. Auch ein größeres Gesellschaftsaquarium mit Sicherheitswanne entstand unter meinen Händen.

Beim Glaser wird das Glas bestellt. Dann werden die Kanten mit Aceton entfettet. Das ist alles nicht schwer, nur sorgfältig muss man arbeiten. Schon bei der Bestellung des Glases habe ich bei den Maßen darauf geachtet, dass die Seitenscheiben neben der Bodenscheibe stehen können. Mein Gedanke war, dass dadurch die Bodenscheibe vom Gewicht der Seitenscheibe entlastet und die Seitenscheibe bei denkbaren Erschütterungen die Bodenscheibe stabilisiert. Praktische Folgen in der ein oder anderen Richtung habe ich nicht bemerkt. Das Ganze hat gehalten. Dazu wurden die Scheiben wie gewünscht aufgestellt und vor dem Kleben mit Tesa-Film stabilisiert. Dann wurde der Silikon-Kautschuk in die Lücken gepresst. Nach zwei Tagen habe ich die Aquarien in Gebrauch genommen.

Wer sich auf dem Markt umschaut, wird schnell feststellen, dass der Selbstbau von Aquarien heutzutage eigentlich nicht lohnt, falls man nicht eine ganz bestimmte Vorstellung verwirklichen will. Meist kommt schon das Glas im Einkauf teuerer als ein fertig gekauftes Aquarium. Deshalb: Umschauen ist angesagt! Zudem gibt es Firmen, die sich auf die Anfertigung solcher oder größerer Becken spezialisiert haben. Eine Nachfrage bei befreundeten Aquarianern oder in einem Aquarienverein kann da helfen. Sicher lohnt auch eine Frage in einem der vielen Internetforen.

Gestelle

Das neu gekaufte Aquarium landet meistens auf einem Tisch oder Schrank, falls nicht das Untergestell gleich mit erworben wird. Wird der Beckenbestand größer, gibt es meist Gründe, die Aquarien zusammen aufzustellen. Sei es, dass sich jemand oder man selbst an den über die Wohnung verteilten Glaskästen stört oder die Arbeit erleichtert werden soll. Was tun?

Schaut man sich um, so gibt es viele Lösungen. Das Gestell kann aus Holz, Eisen, Stahl oder Aluminium sein. Es ist wohl eher eine Frage des Geldbeutels, wofür man sich entscheidet. Bei mir war es die Erfahrung, dass Eisen auf Dauer doch rostet und irgendwann dieses Gestell an einer Ecke zusammenkracht. Deshalb wählte ich Holz, das leicht zu bearbeiten ist und an dem auch Rohre usw. leicht befestigt werden können. Das Holz vermodert, wenn es feucht wird, erfuhr ich sehr schnell, so dass diese Stelle jetzt eine angeschraubte Aluminiumleiste stützt. Inzwischen habe ich auf Aluminium umgestellt. Das gelieferte Stecksystem ist selbst für einen Heimwerker mit zwei linken Händen beherrschbar.

Luftzufuhr

Bei der Zucht von Killifischen kam ich ohne Durchlüftung und Filterung aus. Ausnahmen bestätigen hier die Regel und bei der Aufzucht der Jungfische ist eine Belüftung Wachstumsfaktor. Für Salmler, Welse und manche Lebendgebärenden muss Durchlüftung vorgesehen werden. Einzelne Durchlüfter gehen auf Dauer in der Anschaffung und schließlich mit ihren Stromkosten erheblich ins Geld. Kompressoren, Seitenkanalgebläse usw. können für den zentralen Betrieb gewählt werden. Ich habe mich für eine Membranpumpe entschieden.

Für den Betrieb der Durchluefter sind viele Fabrikate auf dem Markt

Dabei stellt sich die Frage, wie die Luft in die Becken geleitet werden soll. Ich dachte an dünne Rohre, wie sie für die Verlegung von Elektroleitungen verwandt werden. Zum Glück kam ich darüber beim Kauf der Membranpumpe mit den Mitarbeitern von Zoo Zajac ins Gespräch. Der Verkäufer riet mir, Rohre mit mindestens 6 cm Durchmesser zu wählen, damit entsprechende Luft auch tatsächlich an der Verbrauchsstelle ankommt. Für diesen Tipp, den ich befolgt habe, bin ich sehr dankbar. Es geht nichts über ein Fachgeschäft.

In diese Abwasserrohre habe ich Löcher für kurze Plastikrohre gebohrt, auf die der 6-mm-Luftschlauch aufgeschoben wurde. Andere Aquarianer haben andere Lösungen z. B. mit eingesteckten Lufthähnen verwirklicht.

Wasserwechsel

Wächst die Zahl der Aquarien, wird der notwendige Wasserwechsel zum zeitaufwändigen Faktor. Oft unterbleibt er und wird verschoben. Das ist nicht immer im Sinne der Fische. Abhilfe schafft insoweit eine gewisse Automatisierung.

Langer Schlauch

Die Lösungen sind sehr unterschiedlich. Bei einer überschaubaren Zahl von Becken hilft oft schon ein langer Schlauch für den Ab- und für den Zulauf. Dies setzt voraus, dass die Fische Wasser aus der Leitung vertragen. Muss das Wasser aufbereitet werden, muss eine Wasserpumpe/Filterpumpe beim Nutzen des langen Schlauches eingesetzt werden. Pfiffige Aquarianer haben sich Aquarien unter der Raumdecke eingebaut, um die Schwerkraft zu nutzen

Wasserzulauf über Rohrsystem

Über die im Handel erhältlichen PVC-Rohre kann der Zulauf fest eingebaut werden. Dies kann bis zum Tropfsystem für jedes einzelne Becken ausfeilt werden. Diese Rohre lassen sich gut schneiden und mit ein bisschen Übung auch ganz gut verkleben. Mir reicht ein langer Schlauch. Nachdem ich das Wasser aufbereite, benütze ich für den Transport eine Pumpe. Diese schalte ich über eine Funksteckdose. So läuft nichts mehr über. Ein Freund berichtete, dass er einen Wasserstandsmelder einfacher Bauart installiert hätte. Er hat jedoch eine polytechnische Ausbildung, sprich betreibt seine Aquarien in den Neuen Bundesländern. So eine handwerkliche Ausbildung gab es in der alten Bundesrepublik leider nicht, so dass ich mir anderweitig helfen muss.

Bild einer Funksteckdoese

Wasserablauf mit Abwasserrohren

Bei einer entsprechend dimensionierten Anlage bietet es sich an, den Ablauf von den Aquarien über Abwasserrohre zu vereinfachen. Die Rohre sind leicht zu verarbeiten. In die Rohre habe ich passend zum Schlauchquerschnitt Löcher gebohrt, in die dieser dann gesteckt wird. Vorsicht, dass der Bohrer nicht durchrutscht und gleich noch die hintere Wand des Rohres durchlöchert! Die Rohre lassen sich mit den im Handel erhältlichen Schellen gut befestigen. Perfektioniert wird dieses System, wenn die Becken entsprechend durchbohrt und die passenden Rohre eingeklebt wurden. Diese werden mit dem übrigen Rohrsystem verbunden und führen das Wasser in die Kanalisation. Die gebohrten Löcher müssen versetzt übereinander angeordnet werden, sonst läuft das Wasser vom oberen Einlass unten teilweise wieder heraus. Das ist nicht im Sinne des Erfinders.

Wasserablauf mit Hahn

Der Ablauf mit einem langen Schlauch oder in die Abwasserrohre kann noch etwas vereinfacht werden, wenn ein Wasserablauf mit Hahn verwendet wird. Dazu wird das übliche PVC-Material zu einem U zusammengeklebt. Ein Schenkel wird für die Verwendung außerhalb des Beckens präpariert. Hierzu sollte - vielleicht nach Umwicklung mit ein paar Gummiringen - ein Ablaufhahn eingepasst werden. (Bei mir passte das Gardena-Produkt perfekt.) Etwas oberhalb - nach außen gerichtet - wird ein Plastikrohr (wie sie für Luftleitungen gebraucht werden) eingeklebt. An diesem wird ein kurzes Stück Luftleitung angesteckt, in das dann ein entsprechender Zuleitungshahn eines Bewässerungssystems (Gardena o. ä.) eingepasst wird. Hier wird nach Öffnen des kleinen Hahns die Luft aus dem Rohr gesaugt, so dass das Wasser nach Öffnen des großen Hahns abläuft. (Ist das verständlich?)

  • An den Gardena Wasserhahn kann man Schläuche der passenden Länge anstecken.